«Food & You»

Der individuelle Verlauf des Blutzuckerspiegels

«Food & You»

«Food & You» ist ein Schweizer Citizen Science Forschungsprojekt. Das Projekt möchte zeigen, wie individuell die Blutzuckeranpassung ist. Das heisst, dass sich der Blutzuckerspiegel unter den Teilnehmenden unterscheidet, auch wenn alle Teilnehmenden dasselbe zu sich genommen haben.

Die Teilnehmenden sammeln während zwei Wochen Daten über ihren Blutzuckerspiegel, ihre Ernährung, ihren Schlaf, und ihre körperliche Aktivität. Der Blutzuckerspiegel wird während der ganzen zwei Wochen durch einen kleinen Sensor am Oberarm gemessen. Für die Erfassung der Ernährungsgewohnheiten wird die App MyFoodRepo verwendet. Die Teilnehmenden machen ein Foto ihrer Mahlzeiten. Aufgrund von diesen Aufnahmen schätzt die App die Ernährungswerte der Mahlzeit. Ergänzt werden diese Angaben durch ein Tagebuch über Schlaf- und Sportgewohnheiten und eine Stuhlprobe. Die Stuhlprobe gibt Aufschluss über die Zusammensetzung des persönlichen Mikrobioms.

Eine Kopie der gesammelten Daten kann auf der MIDATA Plattform gespeichert werden. Dies erlaubt es den Studienteilnehmern, ihre eigenen Daten einzusehen und über deren Verwendung in weiteren Forschungprojekten zu entscheiden.

Mit den gesammelten Daten möchte die Studie Wissen generieren über personalisierte Ernährung. Die Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen dem Blutzuckerspiegel und den persönlichen Ernährungs-, Schlaf und Sportgewohnheiten sowie dem Einfluss des Mikrobioms. Informationen über diese Zusammenhänge sollen es in Zukunft erlauben, personalisierte Vorhersagen zu machen, wie sich der Blutzuckerspiegel einer Person nach einer Mahlzeit verändert. Gestützt auf dieses Wissen sollten in der Zukunft personalisierte Ernährungsvorschläge gemacht werden können, damit interessierte Personen ihren täglichen Blutzuckerverlauf in einem optimalen Bereich halten können.

Teilnehmen

Zur Website: www.foodandyou.ch

Video

Mitwirkung

Konzeption und Studienleitung

Pr. Marcel Salathé
Swiss Federal Institute of Technology, Lausanne
Digital Epidemiology Lab
marcel.salathe@epfl.ch

Projektmanagement

Chloé Allémann
Swiss Federal Institute of Technology, Lausanne
Digital Epidemiology Lab

Studienärztin

Dr. Jardena Puder
University Hospital, CHUV, Lausanne
Endocrinology, Diabetes and Metabolism
jardena.puder@chuv.ch

App-Entwicklung

Djilani Kebaili and Boris Conforty
Swiss Federal Institute of Technology, Lausanne
Digital Epidemiology Lab

Projektpartner

Die MIDATA-Datenplattform erlaubt es den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Gesundheitsdaten sicher und unentgeltlich auf einem persönlichen Konto zu sammeln und frei über deren Verwendung in Forschungsprojekten zu verfügen. Sie können damit als sogenannte «Citizen Scientists» eine aktive Rolle in der medizinischen Forschung spielen.
MIDATA wirkt als Treuhänderin der Daten ihrer Mitglieder resp. der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger. Sie ist eine gemeinnützige, genossenschaftlich organisierte Einrichtung, die – wie beispielsweise Blutspende-Dienste – ohne finanzielle Anreize funktioniert. Die Kontoinhaber werden für ihre bewusste und freiwillige «Daten-Spende» nicht entschädigt. Die Einnahmen, die durch die Integration von Daten in eine wissenschaftliche Studie entstehen, werden in die auf der Plattform angebotenen Dienste und in diverse kleinere Forschungsprojekte reinvestiert. Startups, IT-Dienstleister und Forschungsgruppen können auf der Plattform mobile Apps anbieten, beispielsweise Gesundheits-Apps oder Apps für die Behandlung und Kontrolle von Patienten mit chronischen Krankheiten. MIDATA wird derzeit in mehreren wissenschaftlichen Gesundheitsprojekten genutzt. In ein einem Projekt am Universitätsspital Zürich sind beispielsweise an Multipler Sklerose leidende Patientinnen und Patienten involviert. Sie prüfen den Effekt von Behandlungen mittels einer Tablet-App, die ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten testet. Aktuell befindet sich ein Projekt der ETH Zürich im Aufbau, das sich mit Fragen zu verschiedenen Trainingsmethoden und dem jeweiligen Einfluss auf den Muskelaufbau befasst. Es werden zunehmend Projekte umgesetzt, die sich an einen breiten Bevölkerungskreis richteten und einen Mehrwert für viele bieten – genauso, wie das beim Projekt «Ally Science» der Fall ist.

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Das Digital Epidemiology Lab an der EPFL beschäftigt sich mit dem Einfluss der Digitalisierung auf das Gesundheitssystem. Das Team fokussiert sich vor allem auf den Bereich der Epidemiologie. Sie wollen Fortschritte in der Mobil- und Onlinetechnologie nutzen, um das Gesundheitssystem zu verbessern.
Die KRISTIAN GERHARD JEBSEN Stiftung wurde in Andenken an Kristian Gerhard Jebsen gegründet. Sie stellt das Wohlergehen von Menschen ins Zentrum und fördert persönliche und soziale Entwicklung. Dies geschieht durch die finanzielle Unterstützung von Projekten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Kultur und Umwelt in der Schweiz und im Ausland.