Abgeschlossenes Projekt
Jeder und jede von uns nimmt Gerüche und Geschmäcker unterschiedlich wahr. Für bestimmte Aromen sind diese Unterschiede besonders ausgeprägt und stark durch unsere Gene bestimmt. Im Rahmen der Zürcher Wissenschaftstage «Scientifica 2017» hatten die Besucher die Möglichkeit, ihre Geruchs- und Geschmackswahrnehmung im Rahmen eines Workshops zu testen.
Die MiSens-Studie untersucht, wie sich Personen in ihrer Geschmacks‐ und Geruchs-wahrnehmung voneinander unterscheiden. Langfristiges Ziel des gesamten Projekts ist es, die genetischen Grundlagen für diese Unterschiede zu verstehen. Ein weiteres Ziel der Studie ist ein Vergleich der Qualität der Daten, welche unter konsistenten und eng betreuten Testlaborbedingungen erhoben werden mit denjenigen, die bei Selbsttests der Teilnehmer erreicht werden.
In der Studie wird bestimmt, mit welcher Empfindlichkeit verschiedene Gerüche und Geschmacksstoffe von den Probandinnen und Probanden wahrgenommen werden. Dazu werden zwei Arten von Tests durchgeführt. Im ersten Test wird die Intensität von Geschmacks bzw. Geruchsproben auf einer Skala bewertet. Im zweiten Test identifizieren die Teilnehmer aus mehreren Proben diejenige Probe, welche den betreffenden Geschmacks- bzw. Geruchsstoff enthält. Für die Geschmackstests bestehen die Proben aus einem kleinen Volumen (ca. 10 ml) in Wasser aufgelöster Geschmacksstoffen. Dafür müssen die Proben im Mundraum gut verteilt und können anschliessend wieder ausgespuckt werden, analog einer Weindegustation. Für die Geruchstests werden die Proben in filzstiftartigen «Sniffsticks» präsentiert an deren Spitze die Teilnehmer riechen können.
Mit ergänzenden Angaben der Teilnehmer wird die individuelle Fähigkeit, Geruch und Geschmack wahrnehmen zu können, eingeordnet. Zu den beeinflussenden Faktoren gehören Alter, Geschlecht, die Anzahl der Zahnwurzelbehandlungen und gezogenen Weisheitszähne (bei diesen zahnärztlichen Eingriffen kommt es oft zu einer Beschädigung der Nervenbahnen zwischen Zunge und Gehirn) und die Vorlieben für bittere Lebensmittel.
Die für die Studie bereitgestellte App speichert die Daten in einem persönlichen Datenkonto auf der MIDATA-Plattform. Die Daten sind verschlüsselt und nur den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studie zugänglich. Erst durch das Erteilen der expliziten Zugriffsrechte werden die Daten für die Analyse freigegeben. Diese Freischaltung kann jederzeit rückgängig gemacht werden. Für die Analyse der Daten wird eine anonymisierte Kopie der auf der MIDATA Plattform gespeicherten Daten erzeugt und dem Studienleiter der ETH zur Verfügung gestellt.