«SFK MindCare»

Schult die Selbstwahrnehmung bei einer Abhängigkeitserkrankung und zeigt Möglichkeiten zur Selbstregulierung auf

«SFK MindCare»

Die Suchtfachklinik Zürich hat in Kollaboration mit der Berner Fachhochschule eine App entwickelt, um Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthaltes in der Klinik virtuell zu begleiten.

Die «SFK MindCare» App richtet sich in erster Linie an Patienten und Patientinnen der Suchtfachklinik Zürich. Die App ist jedoch für alle Betroffene einer Abhängigkeitserkrankung nützlich, auch wenn sie nicht in der Suchtfachklinik Zürich behandelt werden. Die App sollte jedoch auf keinen Fall die persönliche Betreuung und die individuelle Behandlung ersetzen.

Aus therapeutischer Sicht verfolgt die App vornehmlich das Ziel, die Selbstwahrnehmung zu schulen und nützliche Strategien zur Selbstregulierung anzuwenden. Die App bietet dazu folgende Funktionen:

  • Tagebuch für Craving, Anspannung und Gedanken
  • Grafische Verlaufsansicht der Tagebucheinträge
  • Achtsamkeits-, Meditations- und Entspannungsübungen (Audio- und Textanleitungen)
  • Tipps zur Regulierung von Craving und Anspannung
  • Hilfe zur Identifizierung der Gefühlslage
  • Optionale Erinnerungen an Tagebucheinträge
  • Für Patientinnen und Patienten der Suchtfachklinik Zürich: Notfallnummer

Zugriff auf die Daten haben nur die Benutzer der App selbst. Die Daten, welche die Patientinnen und Patienten mit der App generieren, werden auf der MIDATA Plattform verschlüsselt gespeichert. Auf Anfrage können die Inhabenden des Datenkontos ihre Daten mit den Betreuenden der Suchtfachklinik teilen. Dies erlaubt es den Betreuenden, den Fortschritt ihrer Patienten und Patientinnen via Webapplikation mitzuverfolgen.

Die «SFK Mindcare» App finden Sie im AppStore oder bei GooglePlay.

 

Mitwirkung

Mandatsleitung

Harald Schmid
Städtische Gesundheitsdienste
harald.schmid@zuerich.ch

Entwicklungsleitung BFH

François von Kaenel
Berner Fachhochschule BFH
Institute for Medical lnformatics I4MI
francois.vonkaenel@bfh.ch

Projektleitung SGD

Nicole Schmid
Städtische Gesundheitsdienste
nicole.schmid@zuerich.ch

Projektleitung BFH

Dr. Stephan Nüssli
Berner Fachhochschule BFH
Institute for Medical lnformatics I4MI
stephan.nuessli@bfh.ch

Projektpartner

Die MIDATA-Datenplattform erlaubt es den Bürgerinnen und Bürgern, ihre Gesundheitsdaten sicher und unentgeltlich auf einem persönlichen Konto zu sammeln und frei über deren Verwendung in Forschungsprojekten zu verfügen. Sie können damit als sogenannte «Citizen Scientists» eine aktive Rolle in der medizinischen Forschung spielen.
MIDATA wirkt als Treuhänderin der Daten ihrer Mitglieder resp. der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger. Sie ist eine gemeinnützige, genossenschaftlich organisierte Einrichtung, die – wie beispielsweise Blutspende-Dienste – ohne finanzielle Anreize funktioniert. Die Kontoinhaber werden für ihre bewusste und freiwillige «Daten-Spende» nicht entschädigt. Die Einnahmen, die durch die Integration von Daten in eine wissenschaftliche Studie entstehen, werden in die auf der Plattform angebotenen Dienste und in diverse kleinere Forschungsprojekte reinvestiert. Startups, IT-Dienstleister und Forschungsgruppen können auf der Plattform mobile Apps anbieten, beispielsweise Gesundheits-Apps oder Apps für die Behandlung und Kontrolle von Patienten mit chronischen Krankheiten. MIDATA wird derzeit in mehreren wissenschaftlichen Gesundheitsprojekten genutzt. In ein einem Projekt am Universitätsspital Zürich sind beispielsweise an Multipler Sklerose leidende Patientinnen und Patienten involviert. Sie prüfen den Effekt von Behandlungen mittels einer Tablet-App, die ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten testet. Aktuell befindet sich ein Projekt der ETH Zürich im Aufbau, das sich mit Fragen zu verschiedenen Trainingsmethoden und dem jeweiligen Einfluss auf den Muskelaufbau befasst. Es werden zunehmend Projekte umgesetzt, die sich an einen breiten Bevölkerungskreis richteten und einen Mehrwert für viele bieten – genauso, wie das beim Projekt «Ally Science» der Fall ist.

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Die Berner Fachhochschule BFH ist eine anwendungsorientierte Hochschule mit einem innovativen und praxisnahen Angebot in Lehre, Forschung und Entwicklung sowie Weiterbildung. Sie bereitet Studierende auf berufliche Tätigkeiten vor, in denen wissenschaftliche Erkenntnisse und Methoden umgesetzt werden.
Die Suchtfachklinik Zürich ist eine Einrichtung der Städtischen Gesundheitsdienste (SGD), angesiedelt im Gesundheits- und Umweltdepartement der Stadt Zürich.
Die Suchtfachklinik Zürich eröffnet Menschen mit einer Abhängigkeitserkrankung neue Perspektiven für positive Veränderungen. Die Patienten werden stationär, teilstationär und ambulant betreut und erhalten ein breites Angebot an psychiatrischen, psychotherapeutischen, allgemeinmedizinischen und agogischen Behandlungen.

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