Die mHealth-App MIMOTI («mini Motivation») unterstützt den postoperativen, bariatrischen Behandlungsprozess. Dabei stehen die tägliche Bewegung und die Sensibilisierung des eigenen Gesundheitsbewusstseins im Vordergrund.
Die App wurde im Mai 2016 produktiv im Rahmen einer klinischen Studie des Inselspitals Bern mit dem Titel «The impact of daily physical activity on weight loss after bariatric surgery» eingesetzt. Dabei wird untersucht, inwieweit sich körperliche Bewegung auf das Wohlbefinden nach der Operation auswirkt. Die Patienten erfassen ihr Gewicht und messen ihre Schritte mit einem Schrittzähler. Diese Daten werden in ihrem MIDATA-Konto gespeichert. Sie können mit einer mobilen App ihren Fortschritt verfolgen und diese Daten mit einer Selbsteinschätzung ihres Wohlbefindens ergänzen. Mit dem Einverständnis der Teilnehmer werden diese Daten in pseudonymisierter Form für die Studie unter der Leitung von Dr. Philipp Nett verwendet.
Die hohe Anzahl Einträge der Patienten (im Schnitt 3 pro Tag) zeigt, dass ein Reporting mit personalisiertem Verlaufsbericht die Motivation zur vermehrten Bewegung steigert. Nicht nur auf Grund der guten Akzeptanz und des positiven Feedbacks zur MIMOTI App ist eine Patientenbetreuung in dieser Form auf jeden Fall weiter zu verfolgen. Gamification, die zusätzliche Erfassung von Werten, wie beispielsweise der Ernährung oder der Medikation, sowie der Einbezug von Laborwerten, könnten sinnvolle Erweiterungen für MIMOTI darstellen.
Im September 2016 wurden die App bzw. ihre Entwickler, Adrian Wyss und Aline Zaugg, mit dem «Prix d’excellence» für herausragende Medizininformatikprojekte in der Kategorie «Beste Umsetzung» ausgezeichnet. Verliehen wird der Preis im Rahmen einer Partnerschaft zwischen der Berner Fachhochschule sowie dem Spitalzentrum Biel.